Es gibt viele Bereiche eines Unternehmens, in denen die Kommunikation schwierig sein kann. Über die verschiedenen Hierarchien hinweg, im Team oder mit Kunden. Die Beteiligten sind sich meist nicht darüber bewusst, dass ihre Kommunikation eine Ursache für die Schieflage des Unternehmens sein kann. Sie merken nur, dass die Zahlen nicht mehr stimmen oder die Stimmung schlechter geworden ist.
Mithilfe eines Beraters können die zentralen Probleme der Kommunikation sichtbar gemacht und eine Veränderung eingeleitet werden. Ein neutraler Blick auf die Lage des Unternehmens und Gespräche mit den Beteiligten leiten den Prozess der Ausarbeitung einer Kommunikationsstrategie ein.
Wichtig für die Vermittlung der Strategie, deren Erfolgskontrolle und der Weiterentwicklung ist ein grundlegendes Verständnis für die Kommunikation zwischen Menschen an sich, weshalb ich diesen Artikel darauf fokussieren möchte, ohne vertiefend in das Thema Kommunikationsstrategie einzugehen.
Jeder Mensch hat seine ganz eigene Wahrnehmung auf die Welt, welche die Kommunikation mit anderen beeinflusst. Egal ob bewusst oder unbewusst findet Kommunikation auf unterschiedlichen Ebenen statt.
Das wohl bekannteste Modell, um diese Ebenen zu beschreiben, ist das Kommunikations-Quadrat von Friedemann Schulz von Thun, in dem die Ebenen unterteilt sind, in:
die Sachebene, bei der es um Information von Fakten und Sachverhalte geht, die möglichst klar und verständlich vom Sender ausgedrückt werden. Der Empfänger teilt diese dann in die Kriterien wahr/unwahr, relevant/irrelevant, ausreichend/unzureichend ein und reagiert entsprechend.
die Selbstkundgabe, durch die der Sender immer ein Teil seiner Persönlichkeit preisgibt und der Empfänger versucht, dessen Werte, Gefühle und Eigenarten wahrzunehmen und einzuschätzen.
die Beziehungsebene, auf der durch Mimik, Gestik und Tonfall vermittelt wird, wie ich zu der anderen Person stehe und ob ich mich durch die eingehende Information wertgeschätzt, respektiert oder abgelehnt fühle.
die Appellebene, auf der Handlungsanweisungen und Wünsche geäußert werden und der Empfänger sich fragt: „Was soll ich jetzt machen/nicht machen, was denken oder fühlen?“
Einen Einfluss auf die Kommunikation hat auch die Wahl der Medien, die herangezogen werden können. Das persönliche Gespräch ist derzeit durch Kontaktbeschränkungen nicht immer möglich und die Umstellung auf die digitalen Medien nicht für jeden einfach.
Kurze alltägliche Absprachen finden meist über E-Mail oder im schriftlichen Chat statt. Jeder kennt dabei die Gefahr des zwischen den Zeilen Lesens, also die persönliche Interpretation des geschriebenen Wortes. Wirklich wichtige Dinge sollten daher persönlich besprochen werden. Der Video-Chat als Kommunikationsmittel ist am ehesten eine Alternative für das persönliche Gespräch, da dort Gestik, Mimik und Tonfall wahrgenommen und eingeschätzt werden können.
Es kann also auf unterschiedlichen Ebenen zu Unstimmigkeiten kommen, die sich aber mit Achtsamkeit und Übung erkennen sowie vermeiden lassen. Hier können Workshops und Coachings für die Mitarbeiter*innen und die Führungskräfte eine Hilfe zur Reflexion der eigenen Kommunikation sein und den Veränderungsprozess im Unternehmen begleiten.
von Inga Denk